12. Schlaun-Wettbewerb 2023|2024
„Kölner Stadtachsen“
Köln als wachsende Metropole, als Dreh- und Angelpunkt einer dynamischen Region sowie als viertgrößte Stadt Deutschlands steht vielfältigen Herausforderungen gegenüber. Wie zahlreiche andere Städte muss sich Köln den globalen Entwicklungen wie dem Stadtwachstum, dem Klimawandel, der Mobilitätswende und den Folgen der Globalisierung und Digitalisierung stellen. Diese parallel laufenden, großen Entwicklungsströme gilt es im Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu begegnen und bestmöglich miteinander in Einklang zu bringen. Aktuellen Herausforderungen für Köln, wie dem angespannten Wohnungsmarkt, den Kapazitätsengpässen im Verkehr, dem bevorstehenden industriellen und technologischen Wandel sowie den umfangreichen sozialen Aufgaben stehen gleichzeitig vielfältige Qualitäten der Stadt gegenüber, die es auch zukünftig zu nutzen, zu bewahren und zu entwickeln gilt. All diese Themen und Herausforderungen spiegeln sich insbesondere in den Magistralen und Stadtachsen Kölns wider. Als Zeugnis einer mehrere hundert Jahre alten Stadtgeschichte haben viele Stadtachsen einen vielfältigen Wandel erlebt und das Gesicht der heutigen Stadt Köln erheblich mitgeprägt. Sie haben sich vielfach zu den Hauptschlagadern der Stadt entwickelt, jedoch mit zunehmender Prägung durch den motorisierten Individualverkehr. Aufenthaltsqualitäten für den Menschen sind vielerorts in den Hintergrund getreten. Stadtachsen sind zugleich Stadteingang, erste Adresse und Quartierszentrum aber auch Zäsur, Barriere und Transitraum. Aufgrund ihrer Heterogenität, welche sich unter anderem in ihren architektonischen, städtebaulichen, verkehrlichen und sozialen Strukturen wiederfinden lässt, prägen sie das Gesicht der Stadt Köln und sind damit Orte größter Herausforderungen und Chancen für die Zukunft der Stadtentwicklung. Daher steht im Mittelpunkt des diesjährigen Schlaun-Wettbewerbs die Fragestellung, welche Aufgaben, Funktionen und räumliche Gliederung die Stadtachsen für Köln in Zukunft übernehmen können und sollen.
Die Teilnehmenden sollen sich auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen mit einer Stadtachse beispielhaft auseinandersetzen und kreative Ideen entwickeln. Hierfür wird die Aufgabenstellung des diesjährigen Schlaun-Wettbewerbs in zwei Aufgabenteile gegliedert.
Ideenteil:
In einem ersten Ideenteil werden die Teilnehmenden aufgefordert, eine Vision für eine Kölner Stadtachse zu entwickeln. Im Fokus steht dabei die Porzer Stadtachse, welche rechtsrheinisch ausgehend vom Entwicklungsgebiet des Deutzer Hafens durch den gesamten Stadtbezirk Porz verläuft. Auf einer Länge von rund 15 km übernimmt die Stadtachse nicht nur eine wichtige Bedeutung für den Stadtverkehr, sondern insbesondere auch eine bedeutsame Gliederungs-, Verbindungs- und Versorgungsfunktion für den gesamten Stadtbezirk. Die Straßenräume der Porzer Stadtachse zeichnen sich bislang durch eine heterogene Bebauungs- und Nutzungsstruktur aus.
Sämtliche Verkehrsräume vereint oftmals: Die Aufenthaltsqualität und damit der Mensch treten gegenüber der reinen Verkehrsfunktion in den Hintergrund und die unterschiedlichen Stadträume der Porzer Stadtachse stellen vielfach monofunktionale Verkehrsräume dar.
Daher ist eine zentrale Fragestellung: Wie kann die Porzer Stadtachse, welche in der Vergangenheit oftmals als lange Verkehrsader wahrgenommen wurde, in Zukunft zu einem lebenswerten Ort entwickelt werden? Die Teilnehmenden werden aufgefordert, sich ganzheitlich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und die Stadtachse in ihren vielfältigen Ausprägungen in den Fokus zu nehmen.
Entwurfsteil:
Im zweiten Entwurfsteil sollen die erarbeiteten Ergebnisse aus dem Ideenteil auf ein konkretes Plangebiet übertragen werden. Das Plangebiet für den zweiten Aufgabenteil befindet sich im Stadtteil Poll. Die Porzer Stadtachse durchschneidet den städtischen Planungsraum und trennt diesen gewissermaßen in zwei Hälften. Das Plangebiet rund um den Poller Marktplatz markiert zugleich das Stadtteilzentrum. Entsprechend der jeweiligen Fachdisziplin sind von den Teilnehmenden unterschiedliche Aufgabenschwerpunkte zu bearbeiten.
Aufgabe für Stadtplaner:Innen:
Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für das definierte Plangebiet. Eine der wesentlichen Aufgaben wird es sein, kreative Lösungen aufzuzeigen, wie die trennende Wirkung der Porzer Stadtachse zukünftig aufgehoben und ein ganzheitliches, lebenswertes Stadtquartier entstehen kann. Dabei sollen nicht nur die unmittelbar an die Stadtachse angrenzenden Baufelder und Räume betrachtet, sondern der Fokus auch auf die dahinter liegenden Bereiche gelegt werden. Die Potenziale in zweiter Reihe gilt es zu aktivieren. Ein besonderes Augenmerk gilt es auf den Poller Marktplatz zu legen. Dieser markiert nicht nur den räumlichen Mittelpunkt des Plangebiets, sondern soll in Zukunft auch wieder ein zentraler Punkt im gesamten Stadtteil darstellen. Der Stadtraum nimmt in diesem Bereich, obwohl er massiv an Attraktivität eingebüßt hat, nach wie vor eine wichtige Versorgungsfunktion für den gesamten Stadtteil wahr. Auch hier sind Lösungen aufzuzeigen, wie der Raum als Standort für Handel, Dienstleistungen und urbanes Leben wiederbelebt werden kann.
Aufgabe für Architekt:Innen:
Im Fokus der Aufgabenstellung für die Teilnehmenden in der Fachdisziplin Architektur steht der Bereich rund um den Poller Marktplatz. Während auf der Westseite des Poller Marktplatzes bereits ein Neubau in der Umsetzung ist, stellt sich die Frage, wie die übrigen Ränder des Platzes baulich gefasst und architektonisch gestaltet werden können. Die im nordöstlichen Bereich unmittelbar an den Platz angrenzenden Garagenhöfe sowie das südlich des Poller Marktplatz angrenzende Bestandsgebäude, stellen keine zeitgemäßen Adressen dar und sollen von den Teilnehmenden überplant werden. Hier gilt es gemischt genutzte Baukörper zu entwickeln, welche eine Adresse zum Platz ausformulieren. Dabei ist insbesondere auf die Erdgeschosszonen zu achten, die für den Platz und die unmittelbar angrenzende Stadtachse einen belebenden Charakter haben sollten. Auch hier gilt es, Ideen zu entwickeln, welchen Beitrag die unmittelbar an die Stadtachse angrenzenden Baufelder in Zukunft für die Qualifizierung des Stadtraums leisten können.
Aufgabe für Bauingenieur:Innen:
Aufgabe für Bauingenieur:Innen ist die Entflechtung der Verkehrssituation im definierten Plangebiet. Die Teilnehmenden sollen sich konkret mit der Gliederung des Straßenraums der Stadtachse auseinandersetzen. Neben der zu erhaltenen Verbindungsfunktion soll insbesondere ein Augenmerk auf die Aufenthaltsqualität gelegt werden. Die vielen unterschiedlichen Nutzungsansprüche, die hier aufeinander treffen, sind bestmöglich miteinander in Einklang zu bringen. Neben dem motorisierten Individualverkehr muss der Verlauf der Stadtbahnlinie 7 mitgedacht und in den Straßenraum integriert werden. Insbesondere ist eine für Fußgänger:Innen und Radfahrer:Innen zeitgemäße Wegeplanung gefordert. Darüber hinaus gilt es, in das Gesamtkonzept die Stadtbahnhaltestelle der Linie 7 zu planen. Lage und Verortung der Haltestelle können in Abhängigkeit des Gesamtkonzeptes frei gewählt werden. Eine gute und barrierefreie Erreichbarkeit wird vorausgesetzt. Hierbei werden innovative Lösungen eingefordert, wie eine Stadtbahnhaltestelle der Zukunft aussehen und in den städtischen Raum integriert werden kann.
Preisgericht
- Prof. Dipl.-Ing. Christian Baumgart, Architekt, Würzburg
- Dipl.-Ing. Johannes Böttger, urbanegestalt, Köln
- Dipl.-Ing. Sarah Escher, Duplex Architekten, Düsseldorf
- Dipl.-Ing. Eva Herr, Leitung Stadtplanungsamt, Stadt Köln
- Prof. Dipl.-Ing. Anne Klasen-Habeney, Architektin / Stadtplanerin, Aachen
- Dipl.-Ing. Melanie Kloth, Stadtplanerin, NRW BANK, Düsseldorf
- Dr. Ing. Thomas Mainka, Verband Deutscher Eisenbahningenieure
- Dipl.-Ing. Henrik Sander, orange edge, Hamburg
- Dipl.-Ing. Ulrike Scherbaum, Ministerialrätin, Ministerium HKGB, Düsseldorf
- Dipl.-Ing. Brigitte Scholz, Leitung Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Stadt Köln
- Dipl.-Ing. Drazen Slacanin, Architekt, LVM Münster
- Prof. Dipl.-Ing. Rolf Westerheide, Aachen
Vorprüfung
- Dipl.-Ing. Architektin Andrea Baudek, Marl
- Bauassessor Dipl.-Ing. Architekt Volker Busen, Münster
- Bauassessor M.Sc. Arne Doerry, Gladbeck
- Bauassessorin Dipl.-Ing. Stadtplanerin, Stephanie Dormann, Stadt Köln
- M.Sc. Architekt Moritz Ebbers, Oberhausen
- Bauassessor Dipl.-Ing. Jörg Frohn, Mönchengladbach
- Bauassessorin Dipl.-Ing. Architektin Evelyn-J. Heege, Dortmund
- M.A. (Arch.) Architekt Marc Hehn, Münster
- M.Sc. Architektur Max Delius, Münster
- Dipl. Ing. Burkard Dewey, Architekt und Stadtplaner, Köln
- Dipl.-Ing. Architektin Margret Galler, Münster
- Dipl. Ing. Svenja Hennig, Stadtplanerin, Köln
- M.Sc. Stadt- und Regionalplanerin, Inga Hoffmann, Stadt Köln
- Dr.-Ing. Markus Johow, Bauingenieur, Münster
- Bauassessorin Dipl.-Ing. Ingrid Kremer, Münster
- Dr.-Ing. Architekt Hartmut Lünnemann, Ochtrup
- Dipl.-Ing. Architekt Herbert Paschant, Münster
- Dipl.-Ing. Architekt Thomas Peters, Köln
- Bauassessor Dipl.-Ing. Bernhard Pieper, Münster
- Bauassessorin M.Sc. Architektur Eva-Marie Pieper, Münster
- Bauassessor Dipl.-Ing. Matthias Schneider, Essen
- Bauassessorin Dipl.-Ing. Regine Schwarzhoff, Recklinghausen
- VertreterIn Stadtplanungsamt Köln, Stadt Köln
- VertreterIn Stadtplanungsamt Köln, Stadt Köln
- Bauassessor Dipl.-Ing. Frank Vetter, Altenberge
- Dipl.-Ing. Architekt BDA Wilhelm Walterscheid, Münster
- Dipl.-Ing. Ulrich Wiemeler, Bauingenieur, Münster
- Dipl.-Ing. Klaus Wortmann, Bauingenieur, Münster
Preise
Unsere Förderer ermöglichen uns ein Preisgeld von insgesamt bis zu 30.000 Euro auszuloben. Die Preise können wie folgt verteilt werden.
- Preise jeweils 4.000 Euro
- Preise jeweils 2.500 Euro
- Preise jeweils 1.500 Euro
Des Weiteren können je zwei Anerkennungspreise zu je 1.000 Euro vergeben werden. Über die Verteilung und die Aufteilung der Preise wird vom Preisgericht im Einvernehmen mit dem Schlaun-Forum e.V. entschieden.
Termine
Alle Termine finden Sie hier: https://schlaun-forum.de/termine/
Kommunikation
Die Wettbewerbssprache ist Deutsch. Die Kommunikation erfolgt ausschließlich über die Internetseite und per Mail an info@schlaun-wettbewerb.de.
Anmeldungen, Wettbewerbsunterlagen und Zahlung der Schutzgebühr
Teilnahmeberechtigt sind Studierende, die das 4. Semester abgeschlossen haben und Absolvent:Innen, die das 35. Lebensjahr am Abgabetermin noch nicht überschritten haben. Es können Studierendengruppen mit bis zu 5 Mitgliedern am Wettbewerb teilnehmen, wobei jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin die Voraussetzungen zur Teilnahme erfüllen muss.
Anmeldungen sind ab Montag, den 28. August 2023 bis zum 26. Januar 2024 möglich.
Die Anmeldemaske wurde geschlossen.
Die Wettbewerbsergebnisse
Kooperationspartner 2023|2024
- Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW
- Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
- Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen
- Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
Förderer 2023|2024
- NRW.BANK
- Stadt Köln
- LVM Versicherung
- MAIV, Münsterländer Architekten- und Ingenieurverein e.V.
- DAI, Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.
- Wohn + Stadtbau, Wohnungsunternehmen der Stadt Münster