9. Schlaun-Wettbewerb 2019|2020:
Münster Bahnstadt Süd
Dieses Ankündigungsplakat wird Mitte Juni 2019 von der Stadt Münster zur Einstimmung an alle deutschsprachigen Hochschulen gesendet, die Stadtplaner, Landschaftsarchitekten und Bauingenieure ausbilden.
Die Stadt Münster in Westfalen
Die Lage an der Münsterschen Aa mit dem mitten in der Stadt gelegenen Aa-See macht die Stadt zu einer lebenswerten und liebenswerten Metropole. Dies kann nur ein erster Hinweis auf das prosperierende liebenswerte Münster sein. Viel mehr finden Sie im Auslobungstext und unter https://www.stadt-muenster.de/tourismus/startseite.html
Grußwort von Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe
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Das Wettbewerbsgebiet „Bahnstadt Süd“
Münster ist eine schöne Stadt. So wird es von Besuchern und Bewohnern Münsters gerne ausgesprochen. So positiv kann man leider über das Plangebiet noch nicht urteilen. Dies zu ändern, ist die Aufgabenstellung des Wettbewerbs. Das Wettbewerbsgebiet verläuft vom Hauptbahnhof aus in südlicher Richtung. Kern des Plangebietes ist der ehemalige Stückgutbahnhof. Die Fläche umfaßt ca. 24,5 ha. Sie wird umschlossen von der Roddestraße im Süden, der Friedrich-Ebert-Straße /Theißingstraße/Frie-Vendt-Straße/Bahnhofstraße im Westen, dem Alfred-Krupp-Weg/den Bahngleisen im Osten und der Hafenstrasse/dem Berliner Platz im Norden. Münster gilt gemeinhin als bilderbuchhafte schöne Stadt. Wer dieses Plangebiet betritt, wird erstaunt sein, dass auch Münster noch andere Stadtbilder zu bieten hat.
Für dieses Plangebiet werden folgende gravierende Veränderungen von der Stadt Münster angestrebt:
- auf der Westseite sollen nicht mehr genutzte Gleisanlagen aufgegeben und weiter erforderliche Gleisanlagen an den östlichen Gleiskörper angeschlossen werden
- im nördlichen Plangebiet sind die Verkehrsbauwerke im Bereich des Albersloher Weges/der Bahntrasse neu zu qualifizieren
Bei Realisierung der zuvor genannten Trassenänderungen wird eine Überplanung des gesamten Areals erforderlich, verbunden mit der Entwicklung qualitativer, vielfältig erlebbarer Stadtraumergänzungen des westlich angrenzenden Südviertels. Insgesamt ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen öffentlich nutzbaren Freiräumen und einer städtisch geprägten Bebauung anzustreben. Bisher weisen der zu überplanende Bereich und das Umfeld einen Mix von Wohnen, Dienstleistungen, Arbeiten, Gewerbe, Discountern, etc. auf. Diese Nutzung wird auch weiterhin für das Wettbewerbsgebiet angestrebt. Innerhalb des Plangebietes steht die Bearbeitung von drei Teilaufgaben an, die einzeln oder in Kombination bearbeitet werden können. Diese sind:
- Städtebau/Landschaftsplanung
- Architektur
- Bauingenieurwesen
Wettbewerbsaufgaben
Ziele
Aufgabenstellung des 9. Schlaun-Wettbewerbs für Stadtplaner/Landschaftsarchitekten, Architekten und Bauingenieure ist, das Wettbewerbsgebiet zukunftsweisend zu profilieren und es zu einem zeitgemäßen innerstädtischem Wohn-, Lebens-und Arbeitsraum zu entwickeln. Entsprechend der stadträumlichen Lage soll ein modernes, urbanes Stück Münster geplant werden. Innerhalb der Gesamtkonzeption sind für die nachfolgenden Aufgabenstellungen Lösungsansätze aufzuzeigen:
Der Schlaun-Wettbewerb versteht sich als Ideen-Wettbewerb. Abweichungen von den inhaltlichen Vorgaben und Anforderungen dieser Auslobung sind unter der Voraussetzung zulässig, dass diese konzeptionell abgeleitet und entsprechend im Erläuterungsbericht begründet werden.
Die Wettbewerbsbeiträge werden vom Schlaun-Forum e.V. zusammengefasst und der Stadt Münster als „Ideenbuch“ übergeben.
Teilaufgabe Städtebau/Landschaftsplanung
Das Wettbewerbsgebiet ist geprägt durch die gemischt genutzten Strukturen mit z. T. großflächigem Einzelhandel westlich des vorhandenen Baukörpers, der Gleisanlagen selbst und der gewerblichen Strukturen des ehem. Stückgutbahnhofs. Die Qualität wurde eingangs bereits beschrieben. Östlich der Bahntrasse liegen das Hafengebiet mit Wohnungen und Dienstleistungsangeboten, die Halle Münsterland, das Kongresshotel, ein Großkino, ein Parkhaus etc. Westlich der Friedrich-Ebert-Straße/ Theißingstraße befindet sich das durch Wohn- und Mischnutzung geprägte Südviertel. Das neu zu arrondierende Areal umfasst, wie bereits beschrieben, die Fläche der zu überplanenden Gleisanlagen auf der Westseite der Bahntrasse und des bisherigen Adolf-Krupp-Weges/ der Dammstraße, der zentralen Haltestelle für Fernreisebusse und des Busparkplatzes an der Leostraße und den neuen Bahn-Unterführungsbereich am Albersloher Weg. Angestrebt wird ein neues Quartier mit einer Mischung aus Wohnen, Dienstleistungen, Gewerbe, Kultur, Tagungsräumen, Freizeit inkl. einer bedarfsgerechten Logistik.
Für das Wohnen sind Angebote zu unterbreiten, die ein breites Spektrum an Lebensstilen wie z.B. Familien, Singles, Senioren, Wohngemeinschaften ermöglichen. Das Wohnraumangebot ist auf eine freie- und öffentliche Finanzierung auszurichten. Auf differenzierte Vorgaben zur Nutzungsmischung wird bewusst verzichtet. Dies ist Teil der Wettbewerbsaufgabe und von den Teilnehmern/-innen zu bearbeiten.
Erwünscht sind innovative und differenzierte Angebote, die zur Verbesserung der Nutzungs- und Erlebnisvielfalt des urbanen Raumes beitragen und die soziale Kommunikation der innerhalb des Gebietes wohnenden oder agierenden Menschen fördern. Dabei ist insbesondere zu bedenken, dass Münster eine Stadt der Fahrradfahrer ist.
Innerhalb der Städtebauaufgabe sind die Flächen zwischen dem oder den neuen Unterführungsbereichen und dem Fernbusbahnhof an der Leostraße – entsprechend den Erläuterungen zu den Teilaufgaben Architektur und Bauingenieurwesen – vertiefend zu bearbeiten.
Im Kontrast mit der Neuordnung der verkehrlichen Belange wird eine Stadtreparatur mit funktionaler und gestalterischer Aufwertung erwartet.
Dabei ist die städtebauliche Betonung des südlichen „Stadteingangs“ von besonderer Bedeutung und zwar im Kontext zu den baulichen Entwicklungen im Umfeld. Die Durchlässigkeit innerhalb der Stadträume und untereinander ist durch geeignete Maßnahmen sicher zu stellen. Dazu gehören Wegeverbindungen und ggf. Frei-/ Bewegungsräume auf unterschiedlichen Niveaus.
Bezüglich der Art und Abgabe der Wettbewerbsunterlagen wird auf den Punkt 4. des Auslobungstextes verwiesen.
Teilaufgabe Architektur – Busterminal
Im Nordwesten des Plangebietes ist die Fläche zwischen der Frie-Vendt-Straße, Hafenstraße, Friedrich-Ebert-Straße und Leostraße zu überplanen. Bisher wird die teilüberbaute Fläche u.a. als Haltestelle für Fernreisebusse und Stellplatz für Regional und Stadtbusse genutzt. Beabsichtigt ist, die exponierte Fläche zu aktivieren und intensiver zu nutzen. Angestrebt wird an dieser Stelle ein/eine Fernbusbahnhof/-station mit Stellplätzen für Regional- und Stadtbusse inkl. einer überzeugenden gut gestalteten Überbauung.
Nachfolgend werden Ideen für die Bebauung skizziert. Auf dem unteren Niveau sollen die Nutzungen eingeplant werden, die für einen reibungslosen Ablauf des Fernbusverkehrs erforderlich sind.
Eine Teilfläche des Busterminals soll überbaut werden. Flächenangebote sind z. B. für bezahlbaren Wohnraum, soziale Einrichtungen, Dienstleistungen, Freizeiteinrichtungen, Kiosk etc. denkbar. Hinsichtlich der Gebäudeabmessungen sollte sich die Bebauung zwar im Kontext zu der städtebaulichen Umgebung entwickeln, es kann aber eine höhere bauliche „Verdichtung“ der Fläche im Sinne einer städtebaulichen Dominante angestrebt werden. Die Bebauung sollte über Öffnungen und Durchwegungen einen offenen, lichtdurchfluteten, durchlässigen Stadtraum ermöglichen. Eine Höhenbegrenzung ist nicht vorgesehen.
Teilaufgabe Bauingenieurwesen – Unterführungsbereich Albersloher Weg
Der Straßenzug Albersloher Weg ist eine wichtige Hauptverkehrsstraße in Münster. Sie verläuft radial vom Stadtzentrum der Stadt Münster bis in die Gemeinde Albersloh. Der Streckenabschnitt im Bereich der Kreuzung Albersloher Weg, Hansaring, Hafenstraße, Bahntrasse ist nicht auf die heutige Verkehrsbelastung (sowohl in Breite und Höhe) ausgelegt. Er ist ein Dauerproblem seit dem Ende des 2. Weltkriegs.
Beabsichtigt ist, den Albersloher Weg ab dem Abzweig Lippstädter Straße bis zur Hafenstraße vierspurig auszubauen. Der neue Straßenverlauf erfordert auch den Ausbau einer neuen Unterführung unterhalb der Bahnanlagen im Bereich der Hafenstraße. In die Neuplanung einzubinden sind die Bremer Straße, der Hafenweg und eine Erschließung zwischen den heutigen Bahnkörpern.
Es sind eine oder mehrere in die Topografie eingebundene Durchstiche (Brückenbauwerke) zu entwerfen und zu konstruieren, ausgelegt auf eine oder mehrere ÖPNV-, Auto-, Radfahrer- und Fußgängerverbindungen. In der vorangestellten Skizze sind die geplanten Abmessungen beispielhaft dargestellt. Die notwendige Anzahl Fahrspuren und lichten Höhen der barrierefrei zu gestaltenden Durchstiche sind gemäß den einschlägigen Richtlinien zu ermitteln.
Die Wettbewerbsergebnisse
Kooperationspartner 2019|2020
Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen
Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
Förderer 2019|2020
Stadt Münster
NRW.BANK
LVM Versicherung
WSG Wohnungs- und Siedlungs-GmbH
Münsterländer Architekten- und Ingenieurverein e.V.
DAI, Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.
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